„Heilige Räume“ schaffen – unsere Zukunftsperspektive
Was haben der Kölner Dom, das Freibad und die Küche gemeinsam? – Sie alle können heilige Räume sein! Das war eine der Erkenntnisse aus der Beschäftigung mit dem Thema „Heilige Räume schaffen“ in Ilbenstadt.
Der Satz, die Anregung „Nehmt das Zelt mit und bleibt bei denen, die eintreten. Das ist besser, als Flyer zu verteilen mit der Anweisung, ein hübsches Zelt zu bauen.“ vom Weltdelegiertentreffen 2018 hat bei den TeilnehmerInnen schon im Vorfeld eine Sehnsucht angesprochen. „Ja, das kennen wir, dass in einem Gespräch, einer Begegnung auf einmal ein Wehen durch den Raum geht. Dass da tief in uns etwas angesprochen wird, dass etwas intensiver, inniger ist als sonst.“ Es fällt nicht leicht, dieses „Heilige“, das über das Profane hinausgeht, das aus dem „Meer des Gewöhnlichen“ heraussticht in Worte zu fassen. Als Gefühl kennen wir es allemal. Und wir wissen auch, dass es nicht an einen Ort gebunden ist. Das haben wir schon zu oft erlebt, als dass wir es in eine Kirche verbannen könnten. Und genau darum passt das Bild des Zeltes so gut. Etwas, das mitgenommen werden kann. Das leicht aufzubauen ist, das auch an einer anderen Stelle gut steht.
„Was sind Heilige Räume für mich? Was macht sie aus?“; „In welchen meiner Lebensräume würde ich gerne das Zelt des Heiligen Raumes aufstellen?“, „Wo lesen wir in der Bibel von Heiligen Räumen?“ – diesen Fragen sind wir in den Workshops nachgegangen. In Gesprächen, die Zeit brauchen und sehr persönliche Meinungen zeigen, haben wir uns teilhaben lassen an den je eigenen Erfahrungen des „Heiligen“ und versucht Perspektiven zu entwickeln, wie wir dieses „Zelt“ mit in unseren Alltag, in die Arbeitswelt nehmen können. Eine der Erkenntnisse war, dass es dazu manchmal „nur“ ein Quäntchen Mut braucht.
Die GCL‘ler können zweifellos hart arbeiten und feiern können sie auch. Das haben alle am Samstagabend bewiesen. Mit einer großen Cocktail-Auswahl wurde auf das Zusammen-Sein angestoßen. In der Präsentation „Der Wuexit“ erklärte Wolfgang Zecher wie es dazu kommt, dass die Würzburger ab Sommer eine eigene Regionalgemeinschaft bilden. Da glitzerte schon die eine und die andere Träne in den Augen der Zuschauer. Ernst Langner hatte sich aus gegebenem Anlass die Mühe gemacht eine ausgewählte Bilderfolge der vergangenen gemeinsamen Regionalwochenenden zusammenzustellen. „Oh, schau – das bist doch Du!“ – mancher tat sich schwer auf den ersten Blick zu erkennen, wer da vor 15 Jahren abgelichtet war. Nach dieser herzlichen Erinnerungsschau durften wir Stefanie Schwab lauschen, die uns einige Lieder von ihrer neuen CD sang. Und dann war der Abend natürlich noch lange nicht zu Ende 😉!
Gut, dass am Sonntagmorgen immer reichlich Zeit für Ausschlafen und Frühstück eingeplant ist. Besonderer Höhepunkt dieses Vormittages war der gemeinsame Gottesdienst mit der Aufnahme von Gerlinde Neufurth und Ruth Hartmann in die GCL-Gemeinschaft.
Resümierend kann ich sagen, dass ich in der Ilbenstadt-Gemeinschaft erlebt habe, was mich an dem Thema fasziniert hat: einen Rastplatz für die Seele erlebt, einen Freiraum zum Mit-einander-Denken entdeckt, eine Oase für das Gebet erhalten und einen Feierort für das Leben gefunden.
Ein großes und herzliches Danke-Schön an die Vorbereitungsgruppe, die Kinder-Betreuung, die MusikerInnen und allen, die miteinander auf der Suche nach den „Heiligen Räumen“ waren.
Sylvia Amthor, GCL-Würzburg